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20. Nov. 2025
Gedenken als Auftrag: Volkstrauertag 2025
Mit einem feierlichen, zugleich nachdenklichen Festakt hat der Markt Höchberg den Volkstrauertag begangen. Bürgerinnen und Bürger, Vereine, die Freiwillige Feuerwehr und kirchliche Vertreter hatten sich am Kriegerdenkmal versammelt, um den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft zu gedenken. Im Mittelpunkt stand in diesem Jahr die ungewöhnlich deutliche und tiefgreifende Ansprache von Bürgermeister Alexander Knahn, der das Gedenken mit klaren Worten in unsere Gegenwart holte.
Knahn begann seine Rede mit einem Blick auf das Denkmal, das in seiner Schlichtheit „kein Zierstück, sondern ein Mahnmal“ sei. Es erzähle von Menschen, deren Leben durch Krieg ausgelöscht wurde – von Hoffnungen, Familien und Schicksalen, die auch in Höchberg Spuren hinterlassen hätten. Er erinnerte daran, dass es in nahezu jeder Familie Verluste gegeben habe. Doch die Erinnerung, so der Bürgermeister, dürfe nicht verhallen, nur weil die Zeitzeugen weniger werden. „Der Stein dieses Denkmals mag kalt erscheinen“, sagte Knahn, „aber er erzählt von Leben. Und er verpflichtet uns.“
Ein zentrales Anliegen seiner Rede war die Warnung vor zunehmendem Hass und Extremismus. Angesichts aktueller Konflikte in Europa und weltweit zeigte er auf, wie schnell gesellschaftliche Spaltungen entstehen können. „Kriege brechen nicht aus wie Stürme“, betonte er. „Sie werden gemacht – aus Vorurteilen, aus Feindbildern, aus dem Gedanken, ein Leben sei mehr wert als ein anderes“. Die aktuellen Debatten, zunehmende Radikalisierung und wachsende Intoleranz in Teilen der Gesellschaft seien Alarmzeichen, denen man nicht mit Schweigen begegnen dürfe. Besonders deutlich warnte Knahn vor Antisemitismus und Rassismus, die „wieder lauter geworden sind – auch mitten unter uns“.
Trotz der Schwere des Themas blieb seine Botschaft hoffnungsvoll. Frieden beginne immer im Kleinen – in der Schule, im Verein, in der eigenen Familie. Er lobte das Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger, die im Ehrenamt Verantwortung übernehmen und damit zeigen, „dass Menschlichkeit stärker ist als Hass“. Demokratie, so führte er aus, sei kein Geschenk, sondern ein Auftrag. Sie lebe von Dialog, von Zuhören und davon, dass man Lösungen suche statt Sündenböcke.
Im zweiten Teil der Rede gedachte Knahn der Opfer der Weltkriege, der Verfolgten des Nazi-Regimes, der Toten moderner Kriege und der Menschen, die aufgrund von Extremismus und Hass ihr Leben verloren. Seine Worte verliehen der Schweigeminute eine besondere Tiefe, denn er erinnerte daran, dass die Geschichten hinter den Namen auf den Kriegsgräbern uns bis heute etwas zu sagen hätten: „Frieden muss erarbeitet werden – immer wieder neu“.
Neben der Ansprache des Bürgermeisters trugen auch weitere Beiträge zur würdigen Atmosphäre der Feier bei. Die Schüler Lily Smith und Jonas Ruckert der Mittelschule Höchberg setzten mit ihrem dialogischen Beitrag ein starkes Zeichen. Sie veranschaulichten, wie Krieg und Vertreibung heute in ihrer eigenen Schulrealität ankommen – durch Mitschülerinnen und Mitschüler, die geflohen sind und deren Familien weiterhin von Konflikten betroffen sind. Ihre Botschaft „Frieden beginnt bei uns“ knüpfte direkt an die Worte des Bürgermeisters an.
Musikalisch gestalteten die Musikfreunde Höchberg und der Singkreis der TGH den Festakt mit ruhigen, getragenen Stücken, die dem Ort seine besondere Würde verliehen. Die Fahnenabordnungen der Vereine und die Freiwillige Feuerwehr Höchberg gaben dem Gedenken einen feierlichen Rahmen. Pfarrer Daniel Fenske schloss mit einem eindrucksvollen Gebet, in dem er für Versöhnung, Mut und Menschlichkeit appellierte.
Der Festakt zeigte deutlich: Der Volkstrauertag ist kein Blick zurück, sondern eine Mahnung nach vorn, dass jeder Einzelne Verantwortung trägt, den Frieden zu wahren.
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